Das departementale Museum Albert Kahn im Herzen von Boulogne-Billancourt hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Werke und Zeugnisse des humanistischen Bankiers und Mäzen bekannt zu machen. Mit der Klassifizierung als „Museum von Frankreich‟ vereint es einen Teil der Sammlungen, die Albert Kahn zwischen 1909 und 1931 zusammengetragen hat. Dieses Ensemble erinnert an die zahlreichen Expeditionen des Philanthropen, der im 19. Jahrhundert ein Vermögen mit Bodenschätzen gemacht hatte und als damals reichster Mann der Welt von einer friedlichen Welt träumte. Er hat eine bisher unveröffentlichte Dokumentation über das Alltagsleben im 19. Jahrhundert auf der ganzen Welt zusammengetragen. Um ein ikonografisches Gedächtnis für die Lebensweisen zu schaffen, die quasi vom Verschwinden bedroht waren, schickte er Fotografen auf Doku-Missionen in mehr als 60 Länder. Diese Zeugnisse einer verlorenen Welt werden in „Die Archive des Planeten‟ zusammengefasst, einem Dokumentationsfonds, der rund 100 Stunden Schwarz-Weiß-Film und mehr als 72.000 schwarzweiß- und vor allem Farbfotografien umfasst. Technologische Hilfsmittel wie Projektionen auf Videowände oder Touchscreens bringen diese Sammlung, die weltweit die größte ihrer Art ist, besonders gut zur Geltung.
Die unglaubliche Stätte, die in das Museum integriert wurde, wurde von dem japanischen Architekten Kengo Kuma entworfen. Dieser große Bereich mit einer Fläche von 2.300 m² vereint Wechselausstellungen, permanente Sammlungen und Gastronomie. In den Gärten, die zwischen 1895 und 1910 angelegt wurden und heute als historisches Monument unter Denkmalschutz stehen, werden ebenfalls Kunstwerke ausgestellt. Diese Gärten sind in verschiedene Themenbereiche unterteilt: englischer, französischer oder japanischer Garten, Vogesenwald, blauer Wald, Obst- und Rosengarten sowie das bemerkenswerte traditionelle japanische Dorf, das den Höhepunkt des Spaziergangs bildet.
